Angst geht um die Welt: Dein stärkender Leuchtturm in unsicheren Zeiten
- Christoph Seibitz
- 29. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Mai
Stell dir vor, du befindest dich in einem Sturm auf offener See. Der Wind peitscht, die Wellen schlagen hoch, und die Dunkelheit verschlingt die Sicht. Doch dann entdeckst du in der Ferne das Licht eines Leuchtturms – ein fester, unerschütterlicher Punkt, der dir Orientierung und Hoffnung gibt. In unsicheren Zeiten, wie wir sie gerade erleben, brauchen wir genau das: unseren inneren Leuchtturm, der uns sicher durch den Sturm führt und uns wieder mit unserer Stärke verbindet.

Wie unser Nervensystem auf Stress reagiert
Wenn wir ständig unter "Strom" stehen, immer wieder von Krisen, Kriegen und Katastrophen hören, aktiviert unser Körper automatisch Stressreaktionen. Diese stammen aus der evolutionären Schutzfunktion unseres Nervensystems und laufen meist unbewusst ab. "Kampf" (Fight) und "Flucht" (Flight) sind weitgehend bekannt, doch gibt es noch zwei weitere Reaktionsmuster: "Erstarrung" (Freeze) und "Anpassung" (Fawn).
Diese vier Reaktionsweisen bestimmen, wie wir auf Stresssituationen reagieren. Zum besseren Verständnis gibt es ein Beispiel dazu.
Wie reagieren Menschen auf negative Nachrichten (Krisen, Kriege, Katastrophen)?
1. Kampf (Fight): Rebellion gegen die Angst
Reaktion: Wut, Aktivismus, intensives Recherchieren, Diskussionen in sozialen Medien, Demonstrationen bis hin zu Protesten, Blickwinkel erweitern.
Was hilft: Statt sich von Wut und Empörung auffressen zu lassen, bewusst überlegen: "Wie kann ich aktiv etwas Positives beitragen?" Vielleicht durch kleine, konstruktive Handlungen oder lokale Hilfe. Sich nicht in endlosen, energieraubenden Diskussionen verlieren. Blickwinkel erweitern mit unterschiedlichen Medienquellen (Mainstream UND alternative Medien, verschiedene politische Richtungen, nationale und internationale Berichte).
2. Flucht (Flight): Rückzug aus der Überflutung
Reaktion: Nachrichten meiden, Ablenkung durch Arbeit, Serien oder soziale Medien, innerer Drang, "weg zu sein".
Was hilft: Bewusst entscheiden, welche und wie viele Nachrichten gut tun. Nicht jede Schlagzeile konsumieren, sondern gezielt ausgewählte, weniger reißerische Quellen nutzen. Nachrichtenpausen sind kein Verdrängen – sie schützen das Nervensystem. Fokus auf Positives setzen, Natur bewusst erleben.
3. Erstarrung (Freeze): Lähmung durch Überforderung
Reaktion: Gefühl der Ohnmacht, Überwältigung, passives Konsumieren von Nachrichten ohne Handlungsimpuls.
Was hilft: Den Körper aktivieren – Bewegung, bewusste Atmung, Spaziergänge oder eine kalte Dusche helfen, aus der Lähmung herauszukommen. Mit Gleichgesinnten sprechen und sich kleine, machbare Schritte setzen.
4. Anpassung und Beschwichtigung (Fawn): Sicherheit durch Zustimmung
Reaktion: Unkritische Übernahme der allgemeinen Meinung, übermäßige Anpassung, das Bedürfnis, durch Harmoniesuche Kontrolle zu gewinnen.
Was hilft: Sich bewusst fragen: "Was denke ich wirklich? Welche Perspektiven gibt es noch?" Viele übernehmen Meinungen nicht absichtlich, sondern weil soziale Anpassung unbewusst abläuft. Eigenständiges Denken kultivieren und alternative Sichtweisen prüfen. Hilfreich sind unterschiedliche Medienquellen (politisch divers, national & international). Denn wenn du überall dasselbe liest, solltest du besonders wachsam sein!
Alle vier Reaktionsmuster sind natürlich - doch was nun?
Ob Wut, Rückzug, Lähmung oder Anpassung – all diese Reaktionen sind natürliche Schutzmechanismen, die aus Angst entstehen. Die einen kämpfen aus Angst, die anderen fliehen vor ihr. Manche erstarren, während andere sich anpassen, um Sicherheit zu finden. Doch wenn Angst uns langfristig steuert, raubt sie uns unsere Kraft. Genau hier kommt dein innerer Leuchtturm ins Spiel.
Deinen inneren Leuchtturm stärken

Denke an einen alten, knorrigen Baum in einem stürmischen Wald. Seine Äste biegen sich im Wind, aber seine Wurzeln bleiben fest verankert in der Erde. Du kannst dieser Baum sein. Visualisiere den Baum, der du bist. Egal, wie stark der Sturm ist, deine Wurzeln – deine innere Ruhe und Stärke – halten dich fest.
Atme und spüre!
Diese Übung kannst du jederzeit durchführen, solange du willst - du musst dich nur bewusst dafür entscheiden.
Weitere Schritte, um dich zu stärken
Bewusste Atmung: Atme 4 Sekunden ein, halte 4 Sekunden, atme 6 Sekunden aus. Das beruhigt dein Nervensystem und bringt dich zurück ins Jetzt - zu dir.
Erdung: Spüre deine Füße auf dem Boden, fühle die Verbindung zur Erde. Wiederhole in Gedanken: „Ich bin sicher.“ Steigerung: Gehe barfuß über Gras oder Waldboden.
Inneren Frieden visualisieren: Stelle dir einen Ort vor, an dem du dich sicher und geborgen fühlst – vielleicht ein Wald, eine Wiese oder das Meer. Bleibe einige Minuten in diesem Bild.
Spiritualität nutzen: Verbinde dich innerlich mit etwas Größerem (z.B. Universum, geistige Kräfte, Ahnen) und stelle dir vor, daraus positive Energie und Kraft zu beziehen.
1:1 Mentoring: Wirf gemeinsam mit mir einen Blick in den Spiegel und stelle dich deinen Ängsten. Du wirst dich selbst belohnen - mit Mut und innerer Kraft für deine Zukunft. (Infos findest du hier!)
Last but not least: Lebe täglich in "deiner kleinen Welt" bewusst Frieden und Optimismus - so gut es geht!
Fazit: Innerer Frieden ist das Ziel
Der Sturm da draußen mag noch toben, aber du hast die Kraft, deinen Anker zu setzen und Frieden in dir zu finden. Denn der wahre Halt im Leben kommt nicht von außen – er kommt aus deinem Inneren.

Und wenn du inneren Frieden findest, steigt die Chance immens, dass sich auch im Außen Frieden manifestiert.